Yojimbo

Yojimbo FilmplakatMit Yojimbo schuf Akira Kurosawa wohl einen der interessantesten und prägendsten Samuraifilme seiner Laufbahn. Der gekonnt gestrickte Plot um den mysteriösen Rōnin Sanjuro, der die beiden mächtigsten Männer eines Dorfes gegeneinander auszuspielen versucht, verleitete mehrere US-Regisseure zu in anderen Settings angesiedelten Remakes, doch der Charme des japanischen Originals bleibt bis heute unerreicht. Weiterlesen „Yojimbo“

Die verborgene Festung

Die verborgene Festung

Seit dem als einer der wichtigsten japanischen Filme der Geschichte geltenden Die sieben Samurai (1954) wird Akira Kurosawa weithin als Großmeister des Samuraifilms angesehen, woran sich auch heute nichts geändert hat. Vier Jahre nach seinem 20-Mio.-Yen-Projekt legt er mit Die verborgene Festung ein weiteres spannendes Abenteuer vor, das auch heute noch zu begeistern weiß. Und erneut ist – wie so oft – eine Hauptrolle mit dem großartigen Toshirô Mifune besetzt.

Japan während der Edo-Periode. Der Herrscher des Hauses Akisuki muss eine herbe Niederlage einstecken. Aus diesem Grund sind die beiden völlig heruntergekommenen und trotteligen Kleingauner Tahei (Minoru Chiaki) und Matakishi (Katamari Fujiwara), die in seiner Armee dienten, auf der Flucht und wollen so schnell wie möglich das Reich verlassen. Auf dem Weg ins benachbarte Reich stoßen sie zufällig auf den Golschatz des Hauses Akisuki, der in Ästen versteckt ist. Doch der kampferfahrene General Makarabe Rokurota (Toshirô Mifune), der den Untergang der Akisuki überlebte, wird auf die beiden aufmerksam, da es eigentlich ihm oblag, den Schatz über die Grenze zu schmuggeln. Seiner Überlegenheit folgend, helfen ihm Tahei und Matakishi widerwillig bei seinem Vorhaben. Die drei Männer werden dabei außerdem noch von Prinzessin Yuki (Misa Uehara) begleitet, um deren Identität nur der General Makarabe weiß. Nach dem Unterschlupf in einer verborgenen Festung in einem versteckten Tal macht sich die illustre Gruppe auf durchs ganze Land, vorbei an Kontrollen und feindlichen Lagern, stets der Gefahr ausgesetzt, dass der Plan mit dem im Holz versteckten Gold auffliegen könnte. Als wären nicht Probleme genug, versuchen auch Tahei und Matakishi häufig, den General auszutricksen, um das Gold für sich zu haben. Doch statt dem erhofften Erfolg, bringen sie nur immer wieder sich und ihre Reisegefährten in haarsträubende Situationen.

Kurosawa setzt auf gewohnte Schwarz-Weiß-Ästhetik und seine übliche Wischblende, um von einer Sequenz sanft zur nächsten überzuleiten. Die Klänge sind typisch japanisch und drängen sicch so manches Mal recht prägnant in den Vordergrund.
Der Originaltitel heißt in einer wortgetreuen Übersetzung eigentlich „Die drei Schufte aus der verborgenen Festung“ und zeigt noch besser auf, dass General Makarabe eigentlich ebenso Antiheld ist wie die beiden Kleingauner. Mifune spielt den tapferen Krieger, dem alle Mittel zum Erreichen seiner Ziele recht sind – sogar das Opfern der eigenen Schwester – gewohnt eindrucksvoll. Das vielleicht aus heutiger Sicht ein wenig nach Overacting wirkende Schauspiel war damals keineswegs ungewöhnlich und in Kurosawa-Filmen ohnehin Gang und Gäbe.
Die Kampfszenen, in denen sich vor allem General Makarabe hervortut, sind zwar natürlich nicht so umfangreich wie in Die sieben Samurai, können jedoch trotzdem überzeugen.

Die verborgene Festung ist eine abenteuerliche Reise mit sowohl komödiantischen Elementen, als auch todernsten Szenen. Ein spannender Film, an dem sich nicht umsonst George Lucas für seine Star-Wars-Reihe stilistisch bediente (Anfangs- und Endsequenz zum Beispiel zeigen da besonders auffällige Parallelen). Wer mit Kurosawas Werken nichts anfangen kann, wird sich auch durch diesen Film auch nicht überzeugen lassen, doch alle Liebhaber hochwertiger japanischer Samurai-Klassiker des Jidai-geki-Genres (etwa: „Historienfilm“) werden an Die verborgene Festung ihre helle Freude haben.