Komödien, deren Humor schwarz wie die Nacht ist, findet man in Europa vor allem in den nördlichen Gefilden. Die skandinavischen Länder haben da so einiges zu bieten, aber auch Großbritannien blickt auf eine lange Tradition bitterböser Komik zurück. Ein kleiner Schwenk in westliche Richtung bringt uns heute aber nach Irland, zu einem Low-Budget-Film, der sein Publikum über eine Reihe unglücklicher Todesfälle lachen lässt, Ian Fitzgibbons A Film with Me in It.
Mark (Mark Doherty) hat sicher schon bessere Momente in seinem Leben gehabt: Mit der Schauspielerei will es nicht so richtig klappen, seine Freundin Sally (Amy Huberman) lässt ihn sitzen und seine Wohnung gehört eigentlich gründlich renoviert. Sein Kumpel Pierce (Dylan Moran) wäre der geborene Filmemacher, wenn er doch nur endlich ein Drehbuch zustande brächte. So bleibt ihm momentan mit voller Hingabe nur der Alkohol.
Ohne allzu sehr ins Detail zu gehen und dadurch möglicherweise zu viel zu verraten, bleibt für ein optimales Sehvergnügen höchstens zu erwähnen, dass sich Fitzgibbon mit der ohnehin schon trüben Erfolglosigkeit seiner beiden Protagonisten nicht begnügt und weit drastischere Probleme mit fatalen Folgen auf sie niederprasseln lässt. Es kommt zu tragischen Unfällen in der Wohnung. Und was vielleicht bei einer Person noch als solcher für Außenstehende begreiflich gemacht werden könnte, bringt Mark und Pierce mit zunehmender Zahl von Toten mehr und mehr in Erklärungsnot. Irgendwie müssen die Leichen verschwinden, denn die Polizei ist keine Option.
Dass man auch die Iren auf dem Schirm haben sollte, wenn man nach schwarzen Komödien Ausschau hält, hat vor nicht langer Zeit – der zugegeben etwas mainstreamtauglichere – The Guard (John Michael McDonagh, 2011) unter Beweis gestellt. Ian Fitzgibbon schlägt mit A Film with Me in It eine ähnliche Richtung ein, was die lakonische Grundhaltung betrifft. Stilistisch bewegt er sich allerdings schon fast in Richtung Noir-Thriller, wäre das Geschehen nicht boshaft witzig inszeniert.
Die Situation, in die Mark und Pierce geraten klingt einerseits natürlich ziemlich absurd: Jede Menge Leichen im Haus, aber es gab keinen Mord, sondern allesamt skurrile Unglücksfälle, die jeweils mit dem Tod endeten. Völlig nachvollziehbar, dass den beiden aber auch absolut niemand glauben würde, erst recht nicht die Polizei. Also muss man auf eigene Faust aus dieser misslichen Lage entkommen. Auf der anderen Seite steckt in A Film with Me in It zugleich etwas ungewöhnlich bodenständiges. Der Kontrast zwischen der schrägen Handlung und der trockenen Sachlichkeit, mit der Fitzgibbon diese herrlich bescheuerte Geschichte erzählt ist eine der großen Stärken seines Films. Ein bisschen Leerlauf gibt es allerdings auch. Die Komödie profitiert zwar von ihrer guten Prämisse, aber das ohnehin schon gemächliche Erzähltempo kann gegen Ende sogar ein wenig zäh wirken. Unterm Strich ist A Film with Me in It aber ein sehenswerter Film und gerade richtig für einen lustigen DVD-Abend mit Freunden und vielleicht dem ein oder anderen Bier.